Die Anforderungen an die Kühl- und Tiefkühllogistik wachsen – von Energieeffizienz über Automatisierung bis hin zu optimierten Lagerstrukturen. Kühl- und Tiefkühl-Behälterkompaktlager werden zunehmend als Ergänzung oder Alternative zu Palettenlagern eingesetzt, um hohe Lagerdichte, schnelle Kleinteile-Kommissionierung und eine effiziente, temperaturkontrollierte Logistikkette auch im Frostbereich zu gewährleisten. Die Automatisierung ermöglicht 24/7-Betrieb, minimiert Personaleinsatz und Fehler, sichert die Kühlkette und erhöht die Wirtschaftlichkeit. Gleichzeitig steigen die Brandschutzanforderungen: enge Lagerstrukturen, zahlreiche elektrische Komponenten wie Roboter oder Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sowie trockene Luft im Kühl- und Tiefkühllager erhöhen das Brandrisiko und erfordern maßgeschneiderte Schutzkonzepte. Dieser Beitrag zeigt geeignete Lösungen auf.
Wo Lagerflächen verdichtet und automatisiert werden, steigt die Wertekonzentration – und damit das Schadenspotenzial im Brandfall. Im Kühl- und Tiefkühlbereich erschweren Kälte und enge Strukturen die Branddetektion und -bekämpfung zusätzlich. Kommt es zu einem Brand, der (zu) spät erkannt wird, sind herkömmliche Löschsysteme wie Sprinkleranlagen oft ungeeignet. Je nach Lage der Brandquelle kann eine gezielte Brandbekämpfung mit wasserbasierten Löschsystemen aufgrund der hohen Lagerdichte und der kompakten Behälterstruktur erschwert sein. Zudem besteht bei Frostgefahr das Risiko eines Systemversagens, und das Löschmittel kann zu Schäden am Lagergut führen. Außerdem greifen diese Systeme meist erst reaktiv ein, wenn bereits erhebliche Schäden entstanden sind. Das Löschmittel und der entstandene Rauch verursachen zusätzliche Beeinträchtigungen und Betriebsunterbrechungen. Dies ist nicht mit den individuellen Schutzzielen der Betreiber in Einklang zu bringen.
Im Kühl- und Tiefkühllager ist die Luft besonders trocken. Kommt es zu Brandherden, kann sich das Feuer ohne aktive Brandvermeidung schnell auf die gelagerte und oft sehr leicht brennbare Ware ausbreiten. Der Speiseeisspezialist Eisbär Eis schützt sein Lager daher mit OxyReduct und TITANUS.
WAGNER bietet mit seinen Brandschutzlösungen eine Antwort auf diese Herausforderungen. Eine hervorragende Lösung für Lager im Kühl- und Tiefkühlbereich ist eine Brandvermeidungsanlage mit der Technologie der Sauerstoffreduzierung. Das OxyReduct-System senkt den Sauerstoffgehalt in den Lagerbereichen auf ein Niveau unterhalb der Zündgrenze der gelagerten Materialien – dadurch wird die Entstehung oder Ausbreitung eines Brandes unter definierten Bedingungen aktiv verhindert. Der aus der Umgebungsluft erzeugte Stickstoff wird kontrolliert in den Lagerraum eingeleitet, wodurch eine brandvermeidende Schutzatmosphäre entsteht. Dies ist eine effektive Lösung für automatisierte und geschlossene Lagerbereiche, in denen sich Personen nur selten aufhalten. Insbesondere in den gut gedämmten, dicht verbauten Kühl- und Tiefkühlräumen lässt sich die Reduktion effizient aufrechterhalten, und das ohne Beeinträchtigung der gefrorenen Güter, die oft – gerade im Lebensmittelbereich –besonders strengen Vorschriften hinsichtlich deren Unversehrtheit unterliegen. OxyReduct verhindert trotz der extrem trockenen Luft und der brennbaren Materialien im Kühl- und Tiefkühlbereich unter definierten Bedingungen eine Brandentwicklung bzw. -ausbreitung. Und wo kein Schadenfeuer entsteht, entfällt die Notwendigkeit zur Löschung offener Brände mit ihren Schäden und Folgeschäden.
Parallel zur aktiven Brandvermeidung sorgen sensible TITANUS Ansaugrauchmelder für eine extrem frühe Detektion kleinster Rauchpartikel und ermöglichen dadurch das frühzeitige Ergreifen von Gegenmaßnahmen. Das ist wichtig, denn Kabelschwelbrände können auch in einer sauerstoffreduzierten Atmosphäre auftreten – und die betroffenen Quellen sollten vor einer größeren Rauchentwicklung unschädlich gemacht werden. Die kompakten TITANUS-Systeme können direkt im Kühl- und Tiefkühlbereich installiert werden und arbeiten selbst bei Temperaturen bis -40 °C zuverlässig. So findet die Branderkennung direkt am Entstehungsort statt. Temperaturbrücken entfallen – und damit neben unnötigem Energieverlust auch nachteilige Kondensatbildung oder Vereisung, welche die Performance von Brandschutzeinrichtungen beeinträchtigen könnten.
WAGNER setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz: Die Kombination aus Sauerstoffreduzierung und frühzeitiger Branddetektion, integriert in ein zentrales Gefahrenmanagement-System, sorgt für maximalen Schutz. Da das OxyReduct-System außerhalb des Lagerbereichs z. B. in einem Container installiert ist und durch den Verzicht auf Sprinklerleitungen keine Flächen für deren Installation freigehalten werden müssen, steht die gesamte Lagerfläche uneingeschränkt für das Lagergut zur Verfügung. So ist der präventive Brandschutz optimal ausgelegt, inklusive vereinfachter Überwachung. Die Betriebsfähigkeit bleibt auch im Ereignisfall vollumfänglich erhalten.
Wie wirkungsvoll diese Technologien in der Praxis sind, zeigt das Beispiel des Logistikdienstleisters Group Robert, der in Varennes (Quebec, Kanada) ein modernes Kühl- und Tiefkühllager errichtet hat. Zur Minimierung des Brandrisikos implementierte WAGNER ein OxyReduct System, das den Sauerstoffgehalt kontinuierlich unter die Entzündungsgrenze senkt: 14,4 % im Kühllager und 13,9 % im Tiefkühllager. Das aktive Brandvermeidungssystem reduziert das Risiko einer Brandentstehung auf ein Minimum. Zusätzlich bietet TITANUS TOP·SENS eine hochempfindliche Rauchdetektion, die eine frühestmögliche Branderkennung auch bei extrem niedrigen Temperaturen und mit höchster Täuschungsalarmsicherheit ermöglicht. Zusammen bieten diese Systeme maximalen Schutz ohne die Nachteile herkömmlicher Brandbekämpfungsmaßnahmen.
Auch die Maprom GmbH ist überzeugt von der WAGNER-Technologie. Bei Maprom wurde ein automatisiertes Behälterkompaktlager in ein bestehendes Gebäude integriert. Um die Brandrisiken in der hochverdichteten Lagerstruktur zu minimieren, wurde ergänzend zu den vorhandenen TITANUS Ansaugrauchmeldern OxyReduct nachgerüstet – ein Beispiel für die flexible Einsetzbarkeit der Lösung sowohl im Neubau als auch bei der Modernisierung. Da sowohl TITANUS als auch OxyReduct im Kühl- und Tiefkühlbereich vollumfänglich eingesetzt werden können, gelten die von Maprom besonders geschätzten Vorteile auch für Kühl- und Tiefkühl-Behälterkompaktlager und ermöglichen Betreibern somit noch mehr Sicherheit, höchste Verfügbarkeit und langfristige Wirtschaftlichkeit.
Fazit
Für Planer von Logistikimmobilien in der Kühl- und Tiefkühlindustrie ebenso wie für Betreiber von automatisierten Kühl- und Tiefkühllagern bietet die Kombination aus aktiver Brandvermeidung und frühzeitiger Branderkennung eine zukunftssichere Lösung, die auch nachträglich installiert werden kann. Sie verhindert die Entstehung von Bränden und schützt Mitarbeitende wie Infrastruktur zuverlässig vor Flammen, Rauch und toxischen Verbindungen. Gleichzeitig bleibt die Ware frei von Löschwasserschäden und damit ihr Wert erhalten.
Darüber hinaus sichern Sauerstoffreduzierung und hochempfindliche Detektion die Betriebssicherheit und Verfügbarkeit von Anlagen und Waren: Stillstände werden vermieden, die Kühlkette bleibt intakt. Damit schützt das Konzept nicht nur Waren und Gebäude, sondern auch die Betriebsfähigkeit und Lieferketten – ein entscheidender Vorteil in einer zunehmend automatisierten und vernetzten Logistikwelt.
Mit unserer langjährigen Expertise im anlagentechnischen Brandschutz können wir uns flexibel auf neue Anforderungen einstellen. Sprechen Sie mich gerne mit Ihrer Herausforderung an.