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Interview mit der Jungheinrich AG

Herstellerperspektive zu Behälterkompaktlagersystemen

Wir von WAGNER haben mit Christian Reichert, Project Manager Implementation Jungheinrich PowerCube bei der Jungheinrich AG über Brandschutz, Risiken und Schutzkonzepte für Behälterkompaktlager gesprochen. Im Interview erklärt er, welche Besonderheiten und Herausforderungen seitens Hersteller solcher Lagersysteme bei sogenannten Behälterkompaktlagern entstehen und was dabei aus Kundensicht zu beachten gilt.

Vollautomatisierte, extrem kompakte Systeme sind aus der modernen Lagerlogistik heute nicht mehr wegzudenken. Sie garantieren 24/7 Verfügbarkeit, unterbrechungsfreie Lieferfähigkeit und optimale Flächen- und Volumennutzung durch stapelbare Behälter. Was sind aus Ihrer Sicht, als Hersteller solcher Lagersysteme die Besonderheiten, Benefits, aber vielleicht auch Herausforderungen bei diesen sogenannten Behälterkompaktlagern?

Ein Behälterkompaktlager ist wie keine andere Form des Behälterlagers in der Lage, das vorhandene Raumvolumen zu nutzen. Auch sind diese Behälterläger nahezu beliebig skalierbar und später vergleichsweise einfach erweiterbar. 

Beim Jungheinrich PowerCube ist das Prinzip im Vergleich zu den anderen Systemen auf dem Markt sogar im wahrsten Sinne des Wortes auf die Spitze getrieben. Eine unten angeordnete Fahrebene für die Shuttles ermöglicht die Anpassung der Höhe der darüber angeordneten Behälterstapel an jede Dachform z.B. bis in die Spitzen eines Sheddachs. So bleibt die Fahrebene der Shuttles der einzige Teil des Gebäudevolumens, der nicht als Lagervolumen zur Verfügung steht. Zusätzlich können durch die einzigartige, maximale Bauhöhe von 12 Metern typische Industriegebäude optimal genutzt werden. Eine besondere Anforderung an die Ebenheit des Gebäudebodens besteht nicht.

Die Shuttles können zwei Behälter aufnehmen und erreichen so minimale Zugriffszeiten, wobei die max. Zuladung pro Behälter 50 kg beträgt.

Der Zugriff auf den Jungheinrich PowerCube kann in einer Stand-Alone-Lösung über direkt angeschlossene Arbeitsstationen aber auch integriert über Fördertechnik erfolgen. Letztere wird durch speziell entwickelte Behälter des Jungheinrich PowerCube erreicht, die sowohl im Jungheinrich PowerCube als auch auf Fördertechnik verwendet werden können. Der Jungheinrich PowerCube ist „DIE Lösung“, wenn Lagervolumen optimal genutzt werden soll, sei es Stand-Alone oder als Teil eines hochkomplexen, vollautomatisierten Intra-Logistik-Systems. Skalierbarkeit und einfache Erweiterbarkeit ermöglichen eine perfekte Anpassung an die benötigte Performance und damit die Minimierung des Energiebedarfs und Maximierung der Nachhaltigkeit.

Von der Wahl des Brandschutzsystems hängt es ab, ob der Vorteil der effizienten Raumnutzung maximal umgesetzt werden kann. Deshalb muss das Engineering eines Jungheinrich PowerCube-Systems das Thema Brandschutz beinhalten.

Sie sprechen das Thema Brandschutz an. Hier gibt es unterschiedlichste Brandschutzlösungen Löschverfahren, die in der Lagerlogistik zum Einsatz kommen. Wie bewerten Sie die jeweiligen Ansätze und Lösungen aus Herstellersicht?

Ich möchte nur auf die drei bekanntesten Brandschutzverfahren eingehen.

Die sicherlich am meisten verbreitete Brandschutzlösung ist die klassische Sprinkleranlage, deren Ziel es ist, die Ausbreitung eines Brandes bereits in der Anfangsphase zu verhindern. Bei Behälterkompaktlagern besteht die Möglichkeit, sie als Deckensprinkler auszuführen. Das Verfahren ist das bisher am meisten auch bei Behälterkompaktlagern eingesetzte, allerdings wird in letzter Zeit verstärkt die Frage nach der nachgewiesenen Wirksamkeit bei jeder Art von Brandfall gestellt.

Durch den benötigten Bauraum und einzuhaltende Abstände verhindert diese Lösung eine optimale Raumnutzung.

Eine weiteres Löschverfahren basiert auf der Verwendung von CO2. Der Nachteil des Verfahrens besteht darin, dass CO2 nicht nur dem Feuer die Existenzgrundlage raubt und somit der Einsatz in Bereichen, indem sich Menschen aufhalten, mit einem sicherheitstechnischen Risko verbunden ist.

Das Verfahren der Sauerstoffreduzierung oder auch Inertisierung ist kein Feuer löschendes, sondern vermeidendes Verfahren. Der Sauerstoffgehalt in einem definierten räumlichen Bereich wird so weit herabgesetzt, dass ein Brand nicht entstehen kann. Der verbleibende Sauerstoffgehalt ist ausreichend hoch, dass Menschen nicht gefährdet werden.

Gibt es Brandschutzlösungen, die Sie aus Herstellersicht für ein Behälterkompaktlager empfehlen und wenn ja warum?

Die Standard-Brandschutzlösung für Behälterkompaktlager gibt es nicht. Einflussfaktoren wie lokale Richtlinien, Vorgaben der Versicherer, Art des Lagerguts, bauliche Gegebenheiten, bereits vorhandene erweiterbare Systeme usw. führen zu individuellen Brandschutzlösungen.

Dennoch gibt es ein Verfahren, das den Charakter eines Schweizer Taschenmessers für den Brandschutz hat – die Sauerstoffreduzierung oder Inertisierung. Dieses Verfahren hebt sich von den anderen Verfahren vor allem dadurch ab, dass bei seiner Anwendung ein Feuer erst gar nicht entstehen kann und damit Personen und Sachwerte geschützt werden.

Wie man der Presse entnehmen konnte, planen Sie das erste Jungheinrich PowerCube Projekt jetzt für die M. Schönenberger AG in der Schweiz. Gibt es Besonderheiten, die ein Jungheinrich PowerCube Kunde im Zuge der Installation beachten sollte bzw. gibt es Empfehlungen Ihrerseits an die Kunden, z.B. was es bereits in der Planungs-/Bauphase zu beachten gilt?

Der Jungheinrich PowerCube kann, wie bereits eingangs erwähnt, recht einfach an die verschiedensten Einbausituationen und Gegebenheiten adaptiert werden, sodass hier nichts im Besonderen erwähnt werden muss.

Die vielen nationalen und internationalen Anfragen, die wir seit der Vorstellung auf der LogiMAT 2022 erhalten, zeigen uns, dass das Thema Brandschutz auf die unterschiedlichste Art und Weise gehandhabt wird und dass es nicht die Standard-Brandschutzlösung gibt. Die wesentlichen Einflussfaktoren habe ich zuvor bereits genannt.

In der Regel wird es darum gehen, die wirtschaftlichste Lösung zu finden und umzusetzen. Alle Einflussfaktoren müssen dazu identifiziert und bewertet werden, das Behälterkompaktlager und seine effiziente Raumnutzung eingeschlossen. Deshalb ist es weniger eine Empfehlung als vielmehr ein Muss, dass Planung und Bau eines Behälterkompaktlagers die Brandschutzlösung beinhaltet.

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Automatisierte Behälterkompaktlager benötigen innovative Brandschutzlösungen. Aktive Brandvermeidung schützt Betreiber vor den Folgen eines Brandes. So sind Liefer- und Betriebsfähigkeit zu jedem Zeitpunkt gesichert. Wir freuen uns auf Ihre Aufgabenstellung für innovativen Brandschutz und unterstützen Sie bei der Umsetzung Ihrer Schutzziele.

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